Das Festival Pogreß

21. April 2010

Einwohnerversammlung mit dem Bürgermeister in Pogreß

Gestern, am 20. April 2010, fand hier bei uns in Pogreß im Gemeindezentrum eine Einwohnerversammlung statt.

Unser Bürgermeister, Herrn Nadzeika hatte die Einwohner von Pogreß dazu eingeladen, um über die Zusammenhänge und Hintergründe zu informieren, die zur Verlegung des Festivals Pogreß von Pogreß nach Wittenburg führten.
Ein weiterer Grund für das Gespräch ist, die Meldungen aus Internet und Presse richtig zu stellen, die ihn als Urheber der dort erwähnten bürokratischen Hürden nennen, die für die Verlegung des Festivals verantwortlich sind.

Herr Nadzeika führte umfangreich aus, wann und wie er, als Bürgermeister, erstmals über das geplante Festival Kenntnis erlangte und wer im Anschluss daran mit wem kommunizierte.

Letztlich ist es wohl so, dass das Festival Pogreß nicht (mehr) den Charakter oder die Eigenschaft eines Dorffestes aufweist, was maßgeblich dazu führt, dass verschiedene Vorgaben, gesetzliche Bestimmungen und Kosten entstehen, die einzuhalten sind bzw. gedeckt sein müssen. Angeführt wurde hierzu unter anderem die Bereitstellung der Parkplatzflächen, die Einhaltung einer maximalen Lautstärke von 45 dB nach 22 Uhr und die Kosten für z.B. Pacht und Genehmigung (Auflagenbescheid).

Zum Thema Lautstärke gibt es durchaus geteilte Meinungen. Während die Mehrzahl der in Sportplatznähe wohnenden Pogreßer die musikalische Beschallung in den Nachtstunden als nicht störend empfindet oder toleriert, gibt es zumindest eine Familie, die nicht bereit ist, die Lautstärke zu akzeptieren.
Auch die Einwände dieser Familie sollten berücksichtigt werden, so der Bürgermeister.

In diesem Zusammenhang wurde noch einmal auf die über 100 Unterschriften von Pogreßern hingewiesen, die für das Festival in Pogreß sind und nachgefragt, ob nicht aufgrund der Zustimmung der überwiegenden Mehrheit gegen die Minderheit entschieden werden könne.
Welche Möglichkeiten es im Detail gibt, Ausnahmen für die Lautstärkeemission von mehr als 45 dB nach 22 Uhr zu genehmigen, ist dem Bürgermeister bisher nicht bekannt.

Zum Abschluss sagte Herr Nadzeika: “Wir hatten Probleme in der Kommunikation.”

Mein Fazit nach der gestrigen Einwohnerversammlung:

Es gibt gesetzliche Bestimmungen, die bei Veranstaltungen dieser Art eingehalten werden müssen.

Es gibt Auflagen bzw. Vorgaben von Seiten der Gemeinde (nicht des Dorfes Pogreß), die erteilt werden können, aber nicht erteilt werden müssen.
Hier hätte ich mir von Herrn Nadzeika aktives Handeln im Sinne des Dorfes Pogreß gewünscht und erwartet.

Die Mehrzahl der Pogreßer Einwohner ist für das Festival in Pogreß. Auf dieser Basis sollten auch die Verwaltung der Gemeinde und der Bürgermeister handeln.

Das Festival Pogreß kann nur dann in Pogreß stattfinden, wenn zu erwarten ist, dass die Einnahmen die Kosten übersteigen.
Die unklare Situation, zusätzliche nicht vollumfänglich bekannte Kosten für den Veranstalter und vielleicht auch das fehlende Aufzeige von Alternativen durch die Verwaltung bzw. den Bürgermeister (aktiver Hinweis auf möglicherweise anwendbare Ausnahmen) und sicher auch der absolut nachvollziehbare Wunsch des Veranstalters nach Planungssicherheit, werden für die Verlegung des Festivals nach Wittenburg verantwortlich sein.

So bleibt es also bei dem Wunsch der Mehrheit der Pogreßer Einwohner und vieler Gäste aus Nah und Fern, dass es hoffentlich gelingen möge, das Festival Pogreß im Jahre 2011 wieder in Pogreß stattfinden zu lassen.

Lasst es uns gemeinsam versuchen.




23. März 2010 Zuerst war es ein Gerücht doch dann wurde es zur Gewissheit.

Das Festival Pogreß wird in diesem Jahr nicht in Pogreß stattfinden. Schade.

Am vergangenen Samstag hatte ich während des Pogreßer Frühjahrsputzes die Gelegenheit, mit vielen Pogreßern über die Verlegung des Festivals zu sprechen, einige Meinungen dazu zu hören und den wohl als allgemein zu bezeichnenden Unmut über den Bürgermeister festzustellen.
Nun komme ich der Bitte vieler Pogreßer nach und schreibe einen Kommentar.

Auf der Internetseite des Veranstalters ist zu lesen, dass der Bürgermeister der Gemeinde Wittendörp, Herr Nadzeika, ein Vielzahl bürokratischer Hürden aufbaute, die der Veranstalter nicht überspringen konnte.
Weiter heißt es dort, dass in mehreren Gesprächen versucht wurde, zusammen mit Vertretern des Dorfes Pogreß und mit Herrn Nadzeika eine Lösung zu finden.
Aus den Ausführungen geht weiter hervor, dass das Dorf Pogreß überwiegend hinter dem Event steht und dass die Pogreßer Vertreter als Fürsprecher auftraten.
Letztlich zwangen Auflagen, die teils nicht einzuhalten sind (z. B. mind. 10.000 m2 Parkfläche) oder das Wesen des Festivals veränder würden (z. B. 45 db Lautstärke ab 22 Uhr) den Veranstalter dazu, das Festival zu verlegen.

Die meisten Pogreßer und auch ich bedauern diesen Schritt und wünschen sich das Festival Pogreß dahin zurück, wo es hingehört: in unser Pogreß.

Zu einer Auflage, der Lautstärke, kann man, ähnlich wie einst Wilhelm Busch, sagen: „Musik wird störend oft empfunden, weil sie mit Geräusch verbunden.“
Natürlich geht es bei solchen Veranstaltungen eher lauter als leiser zu und natürlich kann Herr Nadzeika vorbringen, dass es Gesetze, z.B. das Bundes-Immissionsschutzgesetz oder Verordnungen vom Land gibt, die selbstverständlich eingehalten werde müssen.
Ich sage dazu: Herr Nadzeika hat Recht. Als gewählter Vertreter der Gemeinde Wittendörp ist es seine Pflicht, Gesetze und Verordnungen bei seinen Entscheidungen zu kennen und zu berücksichtigen.
Doch Ausnahmen bestätigen die Regel.
Vielleicht sollte auch weit- und umsichtig gehandelt werden. Es hat bisher nur selten geschadet, über den Tellerrand hinaus zu schauen.
In Berlin zum Beispiel gibt es eine Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die den Lärmschutz der großen Freiluftveranstaltungen in Berlin überwacht. Dort können für die beiden großen Bühnen der Stadt, Waldbühne und Parkbühne Wuhlheide pro Jahr je 18 Veranstaltungen mit besonderer Lautstärke genehmigt werden. Erlaubt sind dabei 95 Dezibel bis 22 Uhr und 90 Dezibel für die Zeit danach. Gemessen wird dort die Lautstärke bei jedem Konzert während des ganzen Abends. Wenn die Werte überschritten werden, gibt es eine Verwarnung oder ein Ordnungswidrigkeitsverfahren.

Dass solche Ausnahmen möglich sind, muss Herr Nadzeika wissen, denn wie sonst hätte die Kultband Torfrock am 9. Mai 2009 beim Blütenfest in Dodow spielen dürfen?

Letztlich ist es doch so, dass das Festival Pogreß als Großveranstaltung in Pogreß die Attraktivität und die Bekanntheit des Ortes und der Umgebung erhöhte.

Natürlich ist es gut, dass das Festival nicht ausfällt und beim Alpincenter in Wittenburg stattfindet.
Vielen Dank dafür an Christian Marten und sein Team.

Wir Pogreßer wünschen dem Festival und allen Besuchern ein paar tolle Tage und hoffen, dass das Festival 2011 wieder in Pogreß stattfinden kann.

Ich lade alle Leserinnen und Leser ein, hier einen sachlichen, nicht zu langen und wohl formulierten (weil sonst durch mich nachzubearbeitenden Kommentar zu schreiben. Diese Einladung gilt ausdrücklich auch für die im Kommentar direkt oder indirekt angesprochenen Personen.
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